Im Rahmen dieses Projekts sollen für die Grünlandwirtschaft auf Moorstandorten praktikable Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen konzipiert, getestet und bewertet werden. Im Zentrum stehen dabei Maßnahmen des Wasserstandsmanagements und einer klimaschonenden Grünlanderneuerung in Kombination mit einer angepassten Bewirtschaftung.

arbeitspaketeDie 6 Arbeitspakete des SWAMPS-Projekts

In den beschriebenen Moorgebieten werden zunächst die Bedingungen für ein optimiertes Wassermanagement geprüft. Es werden vergleichende Untersuchungen bei regional üblicher „bewirtschaftungsorientierter“ Wasserstandshaltung und bei angepasstem „klimaschutzorientiertem“ Wasserstandsmanagement mit erhöhten Wasserständen durchgeführt. Dazu wird im Hammelwarder Moor, im Pumpgebiet 1, eine möglichst hohe, aber von den Landwirten akzeptierte Wasserführung eingestellt. Das Gebiet wird umfassend beschrieben und die Treibhausgasemissionen bei der hohen Wasserführung quantifiziert. Für Klei überdeckte Standorte werden erstmals direkte Messungen der Treibhausgase durchgeführt, die in die Berechnungen der Gebietsemissionen eingehen. Die Werte werden mit dem Ergebnis des Szenarios einer niedrigeren Wasserführung, wie sie im südlich gelegenen Pumpgebiet 2 gegeben ist, verglichen.

Zusätzlich wird in jedem Moorgebiet (Hammelwarder Moor und Ipweger Moor kleinflächig ein Exaktversuch mit einem gesteuerten Wasserstandsmanagement eingerichtet (Grabeneinstau mit und ohne Unterflurbewässerung). Hier werden auch Fragen der klimaschonenden Grünlanderneuerung bearbeitet. Auf entwässerten Moorstandorten kommt es zu unregelmäßigen Geländesackungen, die eine maschinelle Bearbeitung von Grünland erschweren. Auch bestimmte phytosanitäre Gründe (z. B. starke Verunkrautung) können die landwirtschaftliche Nutzung von Grünland erschweren und aus wirtschaftlichen Gründen eine Neuanlage erfordern. Als Grünlanderneuerung werden Verfahren beschrieben, bei denen die bestehende Grasnarbe von landwirtschaftlich genutztem Grünland zerstört und durch Neuansaat erneuert wird. Dabei besteht aus Sicht der Praxis mancherorts der Bedarf, bestehendes Grünland zu pflügen, zu grubbern oder per Totalherbizid (Roundup) zu behandeln, um anschließend das Gelände zu nivellieren und sofort wieder mit adäquaten Grünlandsaaten einzusäen (im Gegensatz zur Konvertierung in Ackerland, die nicht Gegenstand dieser Untersuchung ist).

Die Maßnahmen wirken sich auf die Intensität der Bewirtschaftung insbesondere auf das Düngeniveau, au. Bei eingekürzter Vegetationsperiode in Folge erhöhter Wasserstände und bei eingeschränkter Befahrbarkeit werden die Ansprüche an die Düngung tendenziell geringer. Auch die organische Düngung im Frühjahr kann bei einem grundsätzlichen Anstau des winterlichen Wasserangebotes nicht frühzeitig genug erfolgen. Deshalb werden Anpassungsvarianten zum Düngeregime, v.a. im Hinblick auf Menge, Art und Zeitpunkt des Stickstoffdüngereinsatzes, geprüft.

Wasserstandsmanagement, Verfahren der Grünlanderneuerung und angepasste Bewirtschaftung werden in exakten Versuchsdurchführungen erprobt und hinsichtlich der betriebswirtschaftlichen Auswirkungen, der Reduktion von THG-Emissionen, der Auswirkungen auf die Stoffumsätze im Boden sowie auf die Pflanzenbestände und die Heuschreckenfauna bewertet.

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